Freie Werbung, egal was es kostet?
Die Tabakindustrie ist sich bewusst, dass eine Verschlechterung ihres Images ihre wirtschaftlichen Ergebnisse beeinträchtigen kann. Um Vorwürfe der Verantwortungslosigkeit zu widerlegen, stellt sie «freiwillige Massnahmen» wie die Selbstregulierung ihrer Werbung in den Vordergrund. In der Schweiz wie auch anderswo dienen diese Initiativen in erster Linie dazu, staatlichen Regulierungen entgegenzuwirken. Der vorliegende Bericht analysiert die Entstehung dieser „freiwilligen” Massnahmen und deckt die wahren Absichten der Industrie auf, die keineswegs darauf abzielt, den Tabakkonsum zu reduzieren, sondern in erster Linie ihre wirtschaftlichen Interessen zu schützen. Um dies zu erreichen, greift sie auf bewusst ineffiziente Selbstregulierungsmassnahmen zurück und setzt wenig glaubwürdige, ja sogar bewusst kontraproduktive Präventionsprogramme um. Letztendlich erinnert dieses Dossier daran, dass die Einbeziehung der Tabakindustrie in Debatten über die öffentliche Gesundheit bedeutet, den grundlegenden Widerspruch zwischen beiden zu ignorieren.